Es war ein wunderschöner Sonntagmittag in den Herbstferien, als der Tross der Bayern um 11:30 Uhr den Rasen des Hauptplatzes an der Säbener Straße betrat. Wie gewohnt nach Spieltagen wurden die Profis wieder in zwei Gruppen eingeteilt.
Die Spieler, die am Vorabend gegen den HSV bereits einen Großteil der Minuten verbuchen konnten, nahmen am regenerativen Fitnesstraining teil und arbeiteten ausschließlich im aeroben Bereich. Die Gruppe zeigte sich den etwa 1.000 wartenden Fans, indem sie mehrere Gruppen um die Trainingsanlage drehte und anschließend auch den einen oder anderen Autogrammwunsch erfüllte.
Die zweite Trainingsgesellschaft absolvierte mit Peter Hermann, Jupp Heynckes, Herman Gerland und Toni Tapalovic die reguläre Einheit. Fitnesstrainer Thomas Wilhelmi arbeitete währenddessen gesondert mit dem verletzten Holger Badstuber.
Torwarttraining im Trio
Während die Feldspieler in die obligatorische Laufschule starteten, schnappte sich Tapalovic die Torhüter Manuel Neuer, Tom Starke und Maximilian Riedmüller und absolvierte eine kleine Erwärmung mit dem Trio. Hierzu positionierten sich drei Spieler frontal vor das Gehäuse, einer mittig und einer je auf Pfostenhöhe – Distanz etwa 10 Meter. Hierbei erhielt der Keeper immer drei Bälle hintereinander, die er mit verschiedenen Aufgabenstellungen parieren oder zurückspielen musste.
Hermannsche Pass- und Positionsspiel
Anschließend ging es in das Hermannsche Pass- und Positionsspiel über:
Das Trainergespann zeigte hierbei diverse Variationen auf durch klatschen, aufdrehen, Doppelpass und Richtungswechsel. So wurden die grundlegenden Bestandteile des Kombinationsfußballs nochmals angerissen – in der letzten Durchführung dann gar der Torabschluss eingebaut.
3 gegen 3, plus 2
Darauffolgend stand erneut das altbekannte „3vs3plus2“ auf dem Programm. Drei Spieler versuchen gegen drei Gegner möglichst lange den Ball zu behaupten, zwei stets freie Mitspieler unterstützen sie hierbei. Bei Ballverlust muss sofort umgeschaltet und nun das Leder zurück erobert werden.
Flanken- und Torschussübung
Anschließend setzten die Profis eine kombinierte Flanken- und Torabschlussübung um, bei der die Akteure zuerst einen kleinen Geschicklichkeitsparcours mit verschiedenen Herausforderungen durchlaufen mussten und dann den liegenden Ball zum nächsten wartenden Mitspieler weiterleiteten. Hierbei wurden zwei Mittelstationen eingebaut, wo der Ball per Aufdrehbewegung weitergespielt werden sollte.
Auf der gegenüberliegenenden Spielfeldseite wurde dann per Doppelpass ein Lauf zur Grundlinie erzwungen und eine präzise Hereingabe auf den wartenden Sturmspieler. Dieser sollte die Flanke abschließen und bekam anschließend sofort aus seinem Rücken einen zweiten Ball zugeworfen, der ebenfalls verwertet werden musste.
Hierbei variierte der zuspielende Trainer, ob Wurf, Flachpass oder Steilpass auf den Sturmspieler zukam. Eine dementsprechende Reaktions- und Handlungsschnelligkeit wird dementsprechend auch umgesetzt.
Abschlusspiel im Sechzehnmeterraum
Das Abschlussspiel Fünf gegen Fünf stand schließlich erneut unter dem Rahmen „Raumdruck und Handlungsschnelligkeit“. Aufgrund der Spielfeldgröße von einem Sechzehnmeterraum wurden die Profis sehr gefordert und mussten immer wieder unter enormem Druck eine zügige Lösungskompetenz zeigen und entwickeln.
Nach offiziellem Ende der Trainingseinheit absolvierte Starke mit Taplovic noch einige Extra-Schichten und zeigte, dass er ein talentierter und stets bereiter Ersatzkeeper ist, der für den FCB noch enorm wichtig sein kann.
Von Dominik Langenegger